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Mitglieder der Tegernheimer Heimat- und Geschichtsverein bei der Führung im Kloster Frauenzell (Fotos: Herbert Wesselsky)

Heimat- und Geschichtsverein Tegernheim besichtigte ehemaliges Kloster

Tegernheim/Frauenzell. (hw) 25 Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Tegernheim haben das Kloster Frauenzell besichtigt. Mit dem Besuch setzte der HGV seine Tradition fort, seinen Mitgliedern einmal im Jahr ein kulturhistorisches Kleinod in der Nachbarschaft näherzubringen. Nach der Besichtigung der Kreuzhofkapelle im vorigen Jahr stand heuer das ehemalige Klosterareal auf dem Programm.

Unter der Führung von Olga Brandl-Engesser und Hans Rudolph besichtigten die Tegernheimer zuerst das um 1325 von zwei Einsiedlern gegründete Benediktinerkloster. Im Gegensatz zur Auffassung vieler Teilnehmer war das Kloster kein Frauenkloster, sondern stets von Benediktinermönchen besiedelt. Der Name Frauenzell geht auf die erste Kirche zurück, die der lieben Frau von Zell, also Maria, geweiht wurde, erklärte die Führerin.


"Teilweise schmerzhafte Behandlung" der Gebäude

Bei der Besichtigung der ehemaligen Klosterräume sprach Brandl-Engesser von "teilweise schmerzhafter Behandlung" der historischen Bausubstanz im 19. und 20. Jahrhundert. Unter anderem seien diese Fehler auf die verschiedenen Besitzverhältnisse zurückzuführen, die die Vertreibung der Mönche im Jahre 1803 mit sich brachte.

Im weiteren Verlauf der Führung konnten die Tegernheimer den Klostergarten mit seiner rund 800 Meter langen Mauer und die Galerie der Äbte bestaunen, die bis auf das 15. Jahrhundert zurückgeht. Neben dem Garten gehörten zum Kloster ein großer Landbesitz in der Umgebung und sogar die Bacher Weinberge, erklärte die Führerin. Vor allem das Himmeltal zähle heute zu einer der wertvollsten Biotopflächen in unserer Gegend, sagte Brandl-Engesser.

Den Höhepunkt der über zweistündigen Besichtigung bildete die frisch renovierte Klosterkirche. Nach Aussage der Führungsleiterin werden der Marienfigur wundertätige Heilungen von mehr als 40 Personen zugeschrieben. Neben den Wandbildern und Figuren regte die Gruft die Fantasie der Besucher an. Auf Wunsch eines jugendlichen Teilnehmers öffnete Hans Rudolph den Zugang unter dem Kirchenboden. Einige Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, die unterirdische Begräbnisstätte von 29 Äbten in Augenschein zu nehmen. Zum Abschluss überreichte die HGV-Vorsitzende Maria Blaimer für die Führung eine Flasche Tegernheimer Wein.

(Bericht der Donau-Post vom 3. Mai 2023, Herbert Wesselsky)

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